Bereits im Sommer 2021 habe ich mich dafür entschieden, eine Photovoltaik-Anlage auf mein Hausdach zu packen. Bedingt durch das Unwetter 2021 und meinem Renovierungsverzug hatte ich zwar schon Angebote, aber letztlich erst im November 2021 mich entschieden, wer den Zuschlag bekommt. Mittwoch, der 09.02.2022 sollte es dann soweit sein.
Doch am 08.02.2022 klingelte es bei mir schon und die Firma Solaris&More begrüßte mich freudig mit den Worten, dass man das Gerüst aufbauen wollte. Ah ja. Gut zu wissen, denn bisher wusste ich davon nix. Also weder von einem Gerüst, noch das der Aufbau heute ist. Aber gut, kein Problem, irgendwie müssen die Jungs ja aufs Dach kommen, also haben die erstmal fleißig das Gerüst aufgebaut. Nach einer knappen Stunde stand das Gerüst und so schnell wie die Jungs da waren, waren Sie auch wieder weg.
Etwa eine Stunde danach bekam ich dann einen Anruf. Man informierte mich darüber, das irgendwann heute die Kollegen kommen und bei mir ein Gerüst aufbauen für morgen. Ah ja. Auch wenn der Trend vielleicht zum Zweit-Gerüst geht, bei mir war der Anruf einfach ein bisschen zu spät. Es bleibt bei einem Gerüst und ich empfehle mal die Abläufe und die Reihenfolge zu optimieren 🙂
Am Mittwoch ging es dann auch direkt morgens um 07:30 zur Sache. Die Dachdecker legten direkt los mit der Montage auf dem Dach, wobei es bis zur eigentlichen Installation der Paneele noch ein bisschen dauern sollte, denn die Vorarbeiten dafür sind ja auch nicht zu unterschätzen.
Um 08:35 Uhr bekam ich dann einen erneuten Anruf von der Firma Solaris&More. Diesmal die Elektriker. Sie stehen vor meiner Türe, aber niemand mache auf. Das hielt ich ja dann doch ziemlich für ein Gerücht mit Blick auf das Handwerkergewusel am heutigen Tage. Und vor meiner Türe stand auch niemand. Nun, es stellte sich heraus, das die Elektriker die alte Anschrift von mir angefahren sind. Aber das Haus steht ja derzeit leer. Dumm gelaufen, äh, gefahren. Aber das Problem ließ sich schnell mit der richtigen Adresse klären und 10 Minuten später standen dann auch die Elektriker vor der Türe. Vielleicht sollte man mal die Abläufe optimieren für den Fall, das der Kunde umzieht nach Auftragserteilung 🙂
Im Vorfeld der Montage war schon einmal ein Mitarbeiter der Firma vor Ort, mit dem ich besprochen hatte, was wird wo platziert und wie die Kabelverläufe sind. Das war die Theorie. Heute kommt die Praxis. Und, wer hätte das gedacht, die Praxis sieht natürlich anders aus.
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Der Kaminschacht, der für die Leitungen gedacht war, ist nicht nutzbar, denn er geht nicht bis raus aufs Dach, sondern endet im Dachboden. Er wird bereits für Kabel genutzt, lediglich ein kleineres Rohr im Schacht geht bis nach außen und das ist die Abluft aus der Küche. Auch war der Rest des Schachts zu eng, damit entfiel eigentlich diese Möglichkeit. Aber die Kabel (und damit ja auch der Strom) muss ja irgendwie vom Dach in den Keller. Das Siemens Luftkabel ist zwar eine tolle Erfindung, aber für Stromübertragung in diesen Strecken und Dimensionen einfach noch nicht geeignet …..
Das aber nicht genug, auch der Standort für den Batteriespeicher wurde noch einmal geändert. Denn die Kabel kommen ja nicht mehr da an, wo es geplant war. Relativ schnell konnten allerdings diese Probleme gelöst werden, ein neuer Ort für den Batteriespeicher war schnell gefunden und auch eine neue Kabelführung war gefunden. Diesmal nicht durch einen Schacht, sondern außen am Haus. Unschöner als die erste Variante, aber scheinbar nicht wirklich anders machbar.
Nachdem nun (hoffentlich) alle Hürden und Probleme gelöst waren und ich die neuen Bereiche im Keller auch alle dann freigeräumt hatte, sollte der erfolgreichen Installation nichts mehr im Wege stehen.
Kurz nachdem die Elektriker das Haus von der Stromversorgung genommen hatten (ich wusste Bescheid), kam ein anderer Mitarbeiter auf mich zu, weil er Strom bräuchte. Äh, nun ja, vielleicht hätten sich die Kollegen mal untereinander absprechen sollen. Er hatte aber Glück, ich hatte mir Strom vom Nachbarn besorgt und da konnte er dann mit seiner Bohrmaschine auch dran. Erwähnte ich eigentlich schon, das man vielleicht an der Kommunikation und den Abläufen ein bisschen optimieren sollte? Bin mir nicht sicher …..
Am frühen Nachmittag dann war alles fertig. Die Paneele waren auf dem Dach fest montiert, alle Leitungen verlegt, der Stromspeicher aufgestellt und die Elektrik fertig verdrahtet. Auf dem Stromspeicher werden in Echtzeit die Werte angezeigt, wieviel Leistung gerade erzeugt wird, was aus dem Netz abgerufen wird, was in den Energiespeicher fließt und so weiter. Derzeit wurden gerade mal 20Watt erzeugt. Das fand ich irgendwie ziemlich wenig, während mein Haus gerade um die 0,7 kiloWatt verbrauchte. Es war zwar eine geschlossene Wolkendecke, aber irgendwie komisch. „Das muss sich noch einspielen, das ist normal“ wurde mir dazu gesagt.
Im Rahmen der Einweisung stellte man dann aber fest, das der Schalter am Stromspeicher noch auf „Aus“ stand. Kaum war der eingeschaltet, sah die Welt der heimischen Energiegewinnung gleich viel besser aus. Ich erzeugte bei dem Wetter zwischen 80% und 100% meines selbst verbrauchten Stroms. So muss das sein. Aber vielleicht sollte man an den Abläufen noch mal ein wenig optimieren – nur für den Fall, das ich das noch nicht erwähnt haben sollte …..
Mal ehrlich:
Es läuft in keiner Firma wirklich 100% rund, irgendwas ist immer und wir sind alle nur Menschen. Und die Kommunikationsdefizite bei mir habe ich nicht wirklich als so schlimm empfunden. Die Handwerker waren alle nett und freundlich, die Baustelle wurde sauber und vernünftig wieder verlassen und auch ansonsten ist mein Eindruck erstmal prima. Ich würde den Laden in der Tat -nach jetzigem Stand- sofort wieder beauftragen. Aber amüsant ist es trotzdem hinsichtlich der kleinen kommunikativen Pannen gewesen – aber auch irgendwie menschlich.