Es gibt Sie diese Phasen im Leben – da braucht man einfach jemanden zum Quatschen. Oder eine Auszeit. Oder beides. Und manchmal weiß man auch nicht so genau, was man eigentlich braucht.
Ich habe mich jedenfalls für eine ganz kurze Auszeit entschieden – eine bis maximal zwei Nächte und im Umkreis von 100-150 Kilometer, das war quasi so ein bisschen was die Voraussetzung. Mehr Strecke (und Fahrzeit) hätte sich auch einfach nicht gelohnt für eine solche kurze Zeit. Ich hatte auch relativ schnell u.a. ein Angebot aus der Waldeifel, das klang gar nicht mal so schlecht. Und Tiere waren auch ein paar vor Ort, genauer gesagt 11 Ponys, 2 Esel, 2 Hunde und drei Katzen. Zugegeben, von den drei Katzen hat sich nur eine bei meinem Aufenthalt blicken lassen und das auch nur, weil Sie gerade getragen wurde – gestreichelt werden war aber nicht. Aber so ist das nun mal bei Katzen.
Auf jeden Fall habe ich quasi taggleich meine Sachen gepackt, mein Auto gesattelt und war knapp anderthalb Stunden später mitten in der tiefsten Eifel. Wo sich wirklich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Aber das war eigentlich ganz gut so. Die Familie (4 Kinder) war auch sehr nett und ich hab mich eigentlich mit allen ganz gut verstanden.
In der Zeit meines kurzen Aufenthaltes habe ich einiges im Umgang mit Pferden gelernt, durfte sogar ein bisschen was helfen, als die Hufe bearbeitet/gekürzt wurden (gibt bestimmt nen tollen Fachbegriff dafür, den ich aber nicht kenne), habe Heunetze gefüllt und ein bisschen mehr. Zugegeben, in der kürze der Zeit war nicht so viel an Arbeiten drin. Und ein bisschen was Zeit für mich wollte und brauchte ich auch.
Aber die Ablenkung war gut. Und dann war da noch ein Praktikant, mit dem ich mich echt sehr gut unterhalten habe. Er ist mit seiner Familie so ein Lebenskünstler. Lebt heute hier, morgen da. Ich fand es sehr eindrucksvoll und wahnsinnig interessant zu erfahren, das er beispielsweise mal eine Zeitlang in einer Höhle gelebt hat und selbst das ganze als eine tolle Erfahrung bezeichnete. Ich kann mir das irgendwie ja nicht vorstellen, aber er schon. Im Gegenteil, die Familie sucht sich das ja wirklich selbst aus. Auch hier kam wieder der berühmte Spruch „Geld macht nicht glücklich“ vor. Und da waren wir beide einer Meinung (wenngleich Geld durchaus beruhigt – auch da musste er mir zustimmen). Aber insgesamt hatten wir beide doch sehr ähnliche Vorstellungen vom glücklich sein im Leben.
Insgesamt muss ich sagen, hat mich das Gespräch mit ihm quasi schon irgendwie „mitgenommen“. Ich kann im Moment nicht sagen, das mich die Unterhaltung mit Ihm weitergebracht hat – ich weiß es im Moment noch nicht so ganz. Gewisse Dinge erscheinen für mich nochmal in einem anderen Licht. Und das ist auch auf jeden Fall gut so.
Am Folgetag meines Aufenthaltes bin ich dann gegen 17 Uhr wieder in Richtung Heimat gefahren. Vielleicht wäre ich sogar eine zweite Nacht geblieben, wenn ich nicht am nächsten Tag direkt morgens einen Termin bei meiner Ärztin gehabt hätte (und wie sich herausstellte, war es recht wichtig, da gewesen zu sein).
Tatsächlich kann ich mir vorstellen, hierhin noch einmal einen Abstecher zu machen – und dann auch für ein paar Tage mehr. Auch das helfen hat mir Spaß gemacht und eigentlich muss ich ja das, was ich alles gelernt habe, irgendwann auch mal anwenden 🙂
Mein Fazit in Sachen UgH (Urlaub gegen Hand): Es war eine interessante und tolle Erfahrung und ich werde „das Wagnis“ sicherlich woanders irgendwann mal wieder eingehen. Man weiß halt nie, wie gut man sich mit den Leuten versteht und wie das ganze so vor Ort ist.