Ich habe schon immer wahnsinnig viel Respekt vor Strom gehabt. Selbst für das Anschließen von Deckenlampen & Co. habe ich immer Freunde gefragt, weil ich mich da selbst nicht so richtig heran traue. Aber irgendwie hat mich das dann doch gefuchst. Alle möglichen Leute, die ich kenne, schließen Ihre Lampen selbst an und finden auch, das ist ganz easy. „Ist doch nix dabei“, durfte ich mir mehr als einmal anhören.
Nun war vor einer Woche wieder die Elektrikerfirma da, weil ich ja für mein Elektro-Auto die entsprechende Lademöglichkeit benötige mit eigener Absicherung und so. Leider hat -wie so oft- wieder mal alles länger gedauert und sie hatten es nicht mehr geschafft, meine abgehängten Lampen im Büro zu montieren. Okay, ist ja nicht so, das ich gar kein Licht dort habe, aber irgendwie schon ärgerlich.
Das ganze hat mich diesmal auch so gefuchst, das ich kurzerhand mich ein wenig eingelesen habe in das Thema. Braunes Kabel, Blaues Kabel, L- und N, Erdung und so weiter. Ich hatte für mich nun beschlossen, die Lampe im Büro selbst anzuschließen. Immerhin hab ich auch durchaus technisches Verständnis und ich sag selbst von mir, das ich durchaus lernfähig bin. Also ran an die Lampe & die Kabel, um dann irgendwann festzustellen, das aus der Decke ja nur zwei Kabel kommen – es fehlt die Erdung. Na klasse, meine erste Lampe und direkt so ’n Mist dabei.
Hmmmm, nochmal ein bisschen recherchiert, theoretisch nicht ganz so schlimm, aber es kommt ein wenig auf die Lampe an. In meinem Falle irgendwie dann doch doof, denn die Lampe ist aus Metall. Gibt es also ein Problem (und ich habe ja keine Erdung), dann könnte es ein bisschen „ungemütlich“ werden. Also nur wenn ich die Lampe anfasse. Aber da es eine abgehängte Leuchte ist und über dem Büro-Arbeitsplatz hängt, war das Risiko, öfters an die Lampe zu kommen, höher als bei einer Lampe, die hoch oben an der Decke hängt.
Also hab ich kurz Ralf angerufen und um Rat gefragt. Ralf ist der Bruder meiner Ex und gelernter Elektriker (und übt es auch immer noch aus). Er meint, das wäre alles kein Problem – solang ich halt nicht an die Lampe kommen. Nun, das war mal wieder typisch Ralf :-), hat mir aber damit logischerweise nur bedingt weitergeholfen.
Ich habe mich nach kurzer Beratung mit Ihm dazu entschlossen, die Lampe dann mit einem Steckdosenstecker zu versorgen, so das ich diese einfach in die Steckdose stecken kann. Denn damit habe ich meine Erdung, die mir irgendwie wichtig war und ist. Dazwischen habe ich dann noch einen Ein-/Aus-Schalter gesetzt. Alles für mich eine totale Premiere und entsprechend habe ich am Ende, also als ich fertig war, den Stecker dann auch mit höchstem Respekt und Vorsicht in die Steckdose gesteckt.
Ich weiß nicht so recht, wovor ich dabei so richtig Angst hatte. Das mir ein Funkenflug entgegenkommt – womöglich noch mit einem Funkemariechen? Dabei ist der Stecker aus Plastik, also nicht leitend. Und der Ein-/Aus-Schalter war ja noch auf Aus gestellt. Aber ich glaube, wenn man so was das erste mal macht, ist das vermutlich ganz normal.
Nun kam also der nächste Schritt. Ich musste diesen Schalter berühren. Diesen Ein/Aus-Schalter. Und nicht nur das. Ich musste den Wippschalter sogar mit etwas Druck betätigen, damit der Strom fließen kann. Ich tat es. Ich hab es einfach so getan. Und es machte Klack. Die Sicherung flog raus Na das hat ja schon mal prima nicht funktioniert….
Mit Hilfe von Markus, dem Mann einer Arbeitskollegin, dem ich Fotos über WhatsApp meiner Verkabelung schickte, waren wir beide schnell der gleichen Meinung, wo mein Fehler war. Und ja, ich hab meinen Fehler sogar selbst erkannt und er hat mir meine Vermutung nur bestätigt. Also hab ich die Verkabelung im Schalter korrigiert und das gleiche Spiel ging erneut los.
Sicherung erstmal wieder rein.
Stecker in die Steckdose. Alles gut, Sicherung ist noch drin.
Ganz vorsichtig wieder in Richtung Schalter wagen. Kein Funkemariechen, was mich bisher angreift. Sehr gut.
Die Hand tastet sich vorsichtig zum Wippschalter und ….. eingeschaltet!
Und was passiert? Nix. Gar Nix. Eine totale Enttäuschung. Keine Sicherung fliegt raus. Aber auch das Licht von der Lampe geht nicht an. Es passierte halt nichts. Das war dann schon irgendwie nicht das, womit ich gerechnet hatte. Auch ein Check, ob die Leuchtmittel richtig sitzen, brachte nicht die Lösung, denn auch die waren korrekt eingesetzt. Sollte etwa die Lampe kaputt sein? Vielleicht durch die vorige Aktion der Falschverdrahtung?
Nun, ich weiß es nicht. Aber ich weiß, das es mich wurmt, nicht zu wissen, ob ich jetzt alles richtig verdrahtet habe und einfach eine kaputte Lampe habe oder ob ich doch nicht einen Fehler irgendwo habe. Hmpf. Irgendwie unbefriedigend für mich. Aber nun gut, für den Tag und den Moment nicht weiter irgendwie änderbar. Aber irgendwie habe ich Blut geleckt, denn das mit dem L und N und so ist eigentlich gar nicht so wild und im Partykeller muss an der Verkabelung auch noch das ein oder andere gemacht werden.
Da ich eine zweite, identische Lampe hatte (ich habe ja zwei Büro-Arbeitsplätze), habe ich dann wenige Tage später das ganze mit der zweiten Lampe erneut getestet. Also wieder alles verkabelt, Schalter dazwischen gesetzt, Stecker für die Steckdose angeschlossen und eingesteckt.
Meine Augen funkelten vor Freude im Licht der Lampe. Es funktionierte. Endlich.
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