Ich bin jetzt fast genau 1 Jahr und 3 Monate mit meiner Freundin Lili zusammen. Wir betreiben eine Fernbeziehung, ich wohne in Bornheim bei Bonn, Sie wohnt in Bad Homburg bei Frankfurt. Knapp 200 Kilometer Entfernung, also gute 2 Autostunden. Oder 1 Stunde mit dem ICE. Manchmal aber auch 2 Stunden. Je nach Verbindung.
Ein spontanes „Lass uns gleich treffen und Essen gehen“ ist da also nicht drin – gut, im letzten halben Jahr dank Corona sowieso nicht, aber das ist ein anderes Thema. Nun ergibt sich gerade möglicherweise die Option, das Sie ab Mitte/Ende August in Köln Ihre schulische Ausbildung machen kann für 2 Jahre. Und damit kommt gerade das Thema zusammenziehen deutlich höher auf die Agenda als bisher. Auch für mich ein wenig überraschend und schnell.
Natürlich ist es schön, wenn der Partner in der Nähe bei einem ist. Ist es doch die Person, die man liebt. Und wir hatten ja auch schon öfters zwei oder drei Wochen am Stück bei mir im Haus Zeit miteinander verbracht, was sehr gut funktioniert hat. Natürlich gab es auch mal Reibereien, aber diese haben wir, wie ich finde, sehr gut und vor allem sehr schnell durch eine Aussprache geklärt. Das finde ich für eine Beziehung sehr wichtig und ich weiß auch, das das in vielen Beziehungen so nicht funktioniert. Da gehören natürlich auch zwei Personen dazu, damit das funktioniert.
Trotzdem hat mich der Schritt, das Sie möglicherweise in 2 Monaten bei mir einzieht, wie soll ich sagen, ein wenig überrumpelt. Bisher war ja immer davon die Rede, das Sie sich eine eigene Wohnung nimmt (allerdings auch bei einer anderen Ausgangslage als jetzt). Und jetzt reden wir vom Zusammenziehen. Will ich das wirklich?
Ich bin ja ehrlich, eigentlich habe ich mir das schon in der Vergangenheit immer mal wieder gewünscht. Es ist einfach schön, wenn man zu Hause am Abend mit der Liebsten auf der Couch vor dem Fernseher kuscheln kann oder gemeinsam kocht (und natürlich isst!). Aber dann gibt es natürlich auch manchmal die Momente, wo man froh ist, mal für sich zu sein.
Nun ziehe ich in etwa 2-3 Monaten auch in ein neues Haus. Viel größer als das jetzige, viel mehr Zimmer. Und damit auch viel mehr Rückzugsmöglichkeiten bei Bedarf. Wenngleich das auch im jetzigen Haus schon geht und durchaus auch genutzt wurde, wenn jeder für sich „wurschteln“ wollte.
Es ist definitiv keine einfache Entscheidung, aber nach einigen Tagen (und auch dem ein oder anderen Gespräch mit meinen besten Freundinnen) ist die Entscheidung in mir aber gereift.
Falls das ganze in Köln klappt (und Sie Ihren Traumjob in Frankfurt nicht erhält, was sich aber erst Ende Juni entscheidet), würde mich Lili sehr glücklich machen, wenn wir zusammenziehen.
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