Am 24.04.2021 war es mal wieder soweit. Einer der in diesen Zeiten eher seltenen Volunteer-Einsätze, erneut bei den Kölner Haien. Die Saison war zu ende und der KEC hatte sich was tolles für die Verabschiedung der Spieler durch und für die Fans ausgedacht: Das Hup&Greet. Als wir Volunteers das im Vorfeld erfahren hatten, fand ich die Idee schon echt klasse. Die Fans fahren in Ihrem Auto in den Bereich von Arena Control rein (also dem Backstage-Bereich), werden dort über die Busspur in das Loading Dock der Arena geleitet, von wo es in den Innenraum geht. Das Loading Dock ist der Bereich, wo sonst die LKW’s rückwärts den Innenraum fahren zum aus- und einladen, z.B. bei Konzerten.
Im Innenraum waren die Banden vom Eis noch aufgebaut, wobei das Eis selbst natürlich abgedeckt war. Es gab lediglich zwei Lücken für die Autos. Denn diese fuhren auf der einen Seite in den Innenraum rein und auf der anderen Seite ging es dann wieder aus der Arena raus. Zusätzlich war auch das Haie-Maul aufgebaut, durch das die Spieler normalerweise auf das Eis laufen, auch war die Halle abgedunkelt, es lief laute Musik gepaart mit Nebel- & Lichteffekten. Quasi alles wie beim normalen Eishockeyspiel. Nur das diesmal keine Spieler aufs Eis liefen, sondern die Fans in Ihren Autos in die Halle fuhren. Und Sharky, das Maskottchen, tanzte immer wieder um die ganzen Fans in Ihren Autos herum. Es war eine tolle, partyhafte Atmosphäre.
Draußen an der Busspur standen die Spieler und haben Autogrammkarten ausgegeben, der Haie-Fan-Shop hatte dort ebenso einen Stand wie das Fanprojekt. Die Fans durften zwar alle nicht aussteigen & mussten im Auto Ihre Masken tragen, aber die Spieler und alle sonstigen Leute kamen ja an die Autos. Damit war tatsächlich auch der ein oder andere Small-Talk mit den Spielern möglich, wenn auch kurz. Weil, wenn ein Auto stoppt, dann stoppt ja auch die ganze Schlange dahinter. Aber es hat meiner Meinung nach sehr gut funktioniert.
Ich hatte an diesem Tag die Spätschicht ab 14 Uhr und wurde im Einfahrtsbereich eingesetzt. Eine Kollegin vor mir an der Einfahrt zum Parkhauskomplex ( da sind noch keine Schranken oder so) kontrollierte die Buchungen der Fans (diese mussten im Vorfeld Zeitslots buchen), nach etwa 100 Metern kamen diese dann an die eigentliche Einfahrt in den Arena Control Bereich. Also zu meiner Position direkt bei der Schranke. Ich habe Aufkleber verteilt und meine Späße mit den Insassen gemacht.
Waren die Fans im Auto auch standesgemäß mit Trikot & Co gekleidet? Wenn nicht, gab’s passende Kommentare von mir oder auch Improvisationen der Fans. Im Zweifel wurde auch der Hund schnell mit einem Schal ausgestattet, um einen weiteren Aufkleber für den Hund zu bekommen. Zumindest wurde mir immer glaubhaft versichert, das der Hund auch ein Haie-Fan ist und Sharky nicht beißen würde. Natürlich gab es bei diesem Event immer wieder Hupkonzerte durch die Fans (schließlich nannte es sich auch „Hup&Greet“). Entsprechend durften mir viele auch Ihre Hupe „vorführen“, indem ich die Einsatzbereitschaft der Hupe erfragte. Manche waren da doch was zögerlich („darf ich?“/ „soll ich?“), manche drückten direkt auf die Hupe. Tüüüüüüt.
Mein Highlight war ein Auto, was nicht nur eine normale Hupe hatte, sondern auch Pferdewiehern als Hupe hatte. Und das bestimmt eine Minute lang mit allen möglichen Facetten. Ich hab mich fast weggelegt vor lachen und hatte Spaß mit den Fans. Ansonsten waren fast alle immer wirklich super gut drauf und haben den ganzen Spaß auch mitgemacht mit mir. Ich mag ja so Interaktionen, das liegt mir total und eine Freundin, die auch im Einsatz vor Ort war, meinte auch, das das genau die richtige Aufgabe für mich war, weil ich so einen Riesenspaß hatte. Ja, ich entertaine immer mal ganz gerne. Spannenderweise war das früher anders. Aber ob das mit meiner Veränderung zu tun hat? Ich weiß es nicht. Man verändert sich ja auch so in seinem Leben immer wieder.
Ganz selten gab es Fans im Auto, die keine Maske auf hatten. Die wurden von mir freundlich gebeten, diese aufzusetzen, was aber auch nie ein Problem war. Bei manchen, die Ihre Maske unter der Nase getragen haben, frage ich mich persönlich zwar immer, warum man das nicht schafft. Also die Maske richtig zu tragen. Aber nach Aufforderung haben Sie es direkt korrigiert. Ob die Maske dann dauerhaft richtig getragen wurde….keine Ahnung.
Ich muss auch sagen, Respekt an den KEC, in diesen Zeiten eine Abschlussparty zu machen, die konform ist. Ja, wir mussten alle den ganzen Tag unsere FFP2-Masken tragen und vor Dienstbeginn einen negativen, tagesaktuellen Schnelltest vorweisen, aber das ist alles nachvollziehbar. Und es wurde ja von uns niemand zum Dienst gezwungen.
Es war für mich ein toller Tag und ich hatte meinen Spaß. Auch wenn sich meine Beine vom vielen Laufen melden und ich sehr froh war, als die Couch am Abend in Sichtweite war. Aber auch die Fans in den sozialen Medien waren überwiegend begeistert von dem Event. Und das freut mich ebenso.
Es war quasi irgendwie Alltag. Viel quatschen. Kollegen wiedersehen.
Ich freue mich auf die Saison 2021/2022 und dann hoffentlich wieder mit Zuschauern.
(Ich habe vom Event leider keine Fotos gemacht, daher nutze ich ein paar Fotos von einem Eishockey-Spiel der Saison, die mir freundlicherweise Dieter Müllejans (hier geht’s zu seiner Homepage) zur Verfügung gestellt hat. Er ist bei den Spielen immer als akkreditierter Fotograf offiziell dabei und macht echt tolle Fotos.).