Nachdem ich die Zusage vom Verkäufer erhalten hatte, das ich das Haus erhalte, war die Freude bei mir groß. Natürlich, denn der Kasten gefiel mir. Und er gefällt mir immer noch. Das Haus hat Potential. Es war zwar in einem sehr guten Zustand, aber natürlich gab und gibt es immer einiges zu tun, damit man einem Haus seine eigene Seele einverleibt. So war das eine Badezimmer nicht unbedingt in dem Design, wie es mir gefällt, ein anderes Badezimmer noch im Rohbau, die Gartengestaltung und Aufteilung gefällt mir so gar nicht, die Garage hat kein Rolltor, die Fliesenspiegel in einer Küche sind nicht mein Fall und so weiter ….
Natürlich haben 180qm Wohnfläche auch Ihren Preis, ganz ohne Frage. Meine Liquidität reichte dafür nicht ganz aus, mir fehlten gerade mal 50.000 EUR. Nicht viel Geld, wenn man bedenkt, was der Kasten Wert ist. Aber als Privatier von einer Bank ein Immobiliendarlehen zu bekommen, ist deutlich schwieriger als ich dachte. Das habe ich dann irgendwann aufgegeben, denn die Denkweise der Banken ist teilweise echt nicht zu verstehen.
Ich wohne jetzt in einem (schuldenfreien) Reihenhaus direkt in der City, Verkehrswert grob 300.000 EUR, Potenzial für Mieteinnahmen etwa 1.000 EUR kalt plus Nebenkosten. Und in der Region Köln/Bonn ist Wohnraum knapp. Für die Bank sind das nur theoretische Einnahmen, die werden schlicht und ergreifend nicht anerkannt, weil es eben keine Zahlungen bisher gibt. Logisch, weil ich noch hier wohne und erst nach dem Kauf umziehe. Ich könnte ja noch verstehen, wenn Sie von den 1000 EUR was abziehen, aber doch nicht 100% ?????
Bei einem anderen Objekt erhalte ich monatlich eine Nutzungsentschädigung statt Miete. Rechtlich viel besser für mich, das Geld fließt auch Monat für Monat nachweislich auf mein Konto. Für die Bank ist eine Nutzungsentschädigung aber pauschal mit einem Abzug von 100% zu versehen. Nun ja, erwähnte ich schon, das ich das nicht verstehe?
Irgendwann habe ich es dann aufgegeben, auch wenn die Zinssätze echt verdammt gut sind – aber ich habe leider feststellen müssen, das das kein Sinn macht. Und für die fehlenden 50.000 EUR hatte ich grundsätzlich noch andere Optionen – im Zweifel müssen halt ein paar Aktien aus meinem Aktiendepot verkauft werden oder so. Aber das Geld war letztlich da und wäre kurzfristig binnen 1-2 Tage verfügbar.
Leider gestaltet sich der Kauf aber was komplizierter, denn der Käufer ist Erbe und das Grundstück läuft noch nicht auf seinem Namen. Wobei das ganze eigentlich nicht kompliziert ist – es dauert einfach alles nur viel, viel länger. Ansonsten war der Kontakt mit dem Verkäufer sehr sehr angenehm, auch die Anpassungen beim ersten Entwurf des Notarvertrages waren sehr überschaubar.
Also heißtes, warten auf die Umschreibung im Grundbuch, damit ich es endlich kaufen kann. Der Notarvertrag dafür wurde endlich Ende März 2021 unterschrieben von beiden Seiten. Damit war die Tinte trocken und der Kasten mir (außer, ich würde nicht zahlen, dann könnte der Verkäufer natürlich zurücktreten vom Vertrag – aber ich habe ja durchaus vor, den Kaufpreis zu begleichen). Jetzt heißt es aber weiter warten, bis das Amtsgericht im Grundbuch die notwendigen Umschreibungen vornimmt und das dürfte noch eine ganze Weile dauern….
Aber dennoch – Ich kann endlich in die ganz konkreten Planungen einsteigen, denn bisher habe ich mich damit noch zurück gehalten.