Es war eigentlich ein sehr kurzer Text in einer lokalen Bornheimer Gruppe auf Facebook:
Hallo zusammen, wer sucht ein großes Einfamilienhaus bzw. Mehrgenerationenhaus zum Kauf in Halbhöhenlage von Merten? 180 qm Wohnfläche, 90 qm Keller, Doppelgarage, Carport, 695 qm Grundstück. Bei Interesse bitte Mail an ***@***.de, ich sende dann ein Expose zu.
Kein Preis, keine näheren Angaben, keine Fotos. Also jetzt nicht unbedingt die Art von Immobilien-Anzeige, die man gewohnt ist. Was mich wunderte, war das kein Verkaufspreis angegeben war. Aber nun gut, eine Mail hinschicken kostet ja nix und so hielt ich wenige Stunden später das Exposé in meiner Hand – oder besser gesagt, da lag es digital in meinem eMail-Postfach.
Das Exposé war 50 Seiten, die ersten beiden Seiten mit einer sehr ausführlichen Beschreibung zum Zustand des Hauses, der Rest waren Bilder vom Objekt. Ich konnte mir wirklich einen sehr guten Eindruck machen und auch ein Preis war genannt. Der da dann doch über meinem Budget lag. Deutlich über meinem bisher immer angesetzten Budget bei der Häusersucher. Aber trotzdem für mich nicht unmöglich. Und da mir das Haus vom Exposé her gefiel, vereinbarte ich für den Folgetag (das war ein Donnerstag) einen Besichtigungstermin mit dem Verkäufer.
Vor Ort „den Kasten“ näher angeschaut. Der gute Eindruck blieb auch nach der Besichtigung und ich wir vereinbarten, das ich bis Anfang der kommenden Woche eine Rückmeldung gebe, ob das Objekt für mich in Frage kommt oder nicht.
UND WIE ES FÜR MICH IN FRAGE KAM!
Aber wegen dem Kaufpreis wollte und musste ich noch einmal in mich gehen.
Die nächsten Tage waren für mich vom Kopf her ein hin und her, ich bastelte Zahlenwerke in Excel (ob ich mir den Kasten wirklich leisten kann), befragte die ein oder andere Person um Ihre Meinung und doch war es am Ende meine Wenigkeit, die die Entscheidung treffen muss. Und am späten Sonntag Abend habe ich dem Verkäufer dann mitgeteilt, das ich das Haus tendenziell gerne erwerben möchte.
Wir telefonierten am Montag kurz, wo er mir mitteilte, das es bisher 4 Kaufinteressenten gibt und er noch zwei Tage hat mit Besichtigungen. Er würde sich dann am kommenden Wochenende entscheiden wollen. Nun hieß es für mich also warten. Und am Donnerstag, früher als gedacht, kam dann die Entscheidung vom Verkäufer – ich habe den Zuschlag erhalten. Zumindest jetzt erstmal per Mail.
Warum und wieso er sich für mich entschieden hatte, weiß ich nicht. Natürlich bin ich neugierig, aber die Frage habe ich nicht gestellt. Und ich habe mich gefreut. Wenngleich auch direkt für mich das Thema der Finanzierung wieder aufkam. Meine Liquiditätsplanung zeigte mir, das ich es mir leisten kann. Aber es war eine Lücke da, für die ich ein paar Aktien verkaufen muss. Das wollte ich eigentlich vermeiden, zumal diese Finanzierungslücke nur 50.000 EUR waren und diese auch nur für etwa 6 Monate. Da muss also noch eine andere Lösung her – aber im Notfall ging es auf jeden Fall auch so. Denn eigentlich hatte ich in den letzten Monaten damit begonnen, meine freie Liquidität von meinem Konto in Anlagen jeglicher Art zu verschieben, weil das Geld auf dem Girokonto liegen lassen einfach nix ist.
Ich hatte nun also erstmal eine Zusage per Mail. Prima. Aber beim Hauskauf/verkauf gilt, wie bei allen anderen Verträgen im Leben auch: Erst mal abwarten, bis die Tinte trocken ist. Denn jetzt musste der notarielle Kaufvertrag erstellt bzw. beurkundet werden und beim Verkäufer war das ganze auch was komplizierter in der Abwicklung, denn er war noch gar nicht Eigentümer des Grundstücks (das hatte er mitsamt Haus geerbt und das war alles noch sehr frisch). Einfach kann ja jeder, wär ja langweilig. Aber es bedeutete auch, das noch viel passieren kann bis zur Unterschrift. Ob es überhaupt zu dieser kommt?
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