Während die Welt sich gerade mit irgend so einem doofen Virus beschäftigte (oder sich das Virus vielleicht mit der Welt beschäftigt?), trieben mich im dritten Quartal andere Sorgen. Dinge, die ich unbedingt angehen musste und wollte. Ich brauchte für mich Struktur in meinem Alltag. Aufgaben. Doch das ist gar nicht so einfach. Wieder selbständig? Sogar mit Mitarbeitern? Und wenn ja, in welchem Bereich? Oder doch einfach nur irgendwo eine Anstellung? Weniger Verantwortung, weniger Risiko? Die Antwort darauf ist gar nicht so einfach. Jedenfalls für mich nicht.
Auch gab es eine große Unzufriedenheit mit meinem Körper. Ganz extrem störten mich meine Tränensäcke, aber auch mein Bauchspeck, mein Hubbel auf der Nase und die (nicht vorhandene) Taille waren Dinge an mir, die ich nicht mochte. War das Thema Job/Selbständigkeit nicht ganz so einfach umzusetzen, ging das in gewisserweise einfacher. Denn ich habe für mich entschieden, eine Schönheits-OP in der Uni-Klinik Bonn zu machen. Im Oktober. Nach über 2 Jahren gehe ich es also jetzt ganz konkret an.
Zwischenzeitlich im August war dann die Einschulung meiner Tochter, es ging endlich für Sie in die Grundschule. Sie hatte sich schon lange und sehr darauf gefreut – für Sie war es natürlich ein großer Tag. Leider gab es keine große Feier und alles wurde mit den gültigen Hygienemaßnahmen umgesetzt – aber wenigstens gab es in der Schule eine kleine Veranstaltung und zuhause haben wir auch ein wenig gefeiert. Es ist toll zu sehen, wie meine kleine immer größer wird. Und im August ging es dann auch bei meiner Freundin mit dem Job los. Was für uns bedeutete, das wir uns nicht mehr ganz so oft und so lange sehen konnten wie bisher (denn zwischen uns lagen 200 Kilometer Distanz).
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Im August habe ich mich zudem für einen Nebenjob beworben – bei der örtlichen Postagentur. Den Postkrams kenne ich jedenfalls in Teilen durch meinen Versandhandel, pfiffig bin ich (gerüchteweise) auch und von daher sollte ich das hinkriegen. Wenn ich denn den Job kriege. Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet, aber nach knapp 5 Wochen gab es dann einen Anruf für das Vorstellungsgespräch. Prima. Das Gespräch lief, sagen wir mal, etwas anders wie erwartet ab, aber in der Woche darauf ging für mich die Einarbeitung los. Ich war quasi schon eingestellt, als man dort meine Bewerbung gesehen hatte 🙂
Zwei Wochen lang jeweils 5 Stunden Post pur. Für mich kein Problem, in der zweiten Woche war das alles schon recht entspannt für mich. Es macht mir Spaß, ich mache meine dumme Kommentare und Sprüche. Halt so wie ich nunmal bin. Und den Kollegen und den Kunden gefällt’s – also jedenfalls den meisten 🙂
Somit habe ich im dritten Quartal zumindest ein bisschen was an meinem Baustellen erledigt. Wenngleich das Thema Job/Selbständigkeit für mich damit nicht erledigt ist. Ganz im Gegenteil. Es ist nur ein Nebenjob mit 2 halben Tagen pro Woche. Es ist ein Anfang. Eine erste Struktur. Es macht mir Spaß. Reich wird man damit natürlich ganz und gar nicht (aber das ist auch nicht meine Intention gewesen). Und doch ist das eigentliche Ziel in weiter ferne.
Denn für mich war immer noch schwierig, was ich eigentlich machen will. Klar war, wenn ich eine Anstellung eingehe, dann nur Teilzeit. Maximal 30 Stunden/Woche. Keinesfalls Vollzeit. Aber bei meinem „wilden“ Lebenslauf ist das alles schwierig – denn für die meisten bin ich überqualifiziert…. Also doch wieder was eigenes machen? Und wenn ja, was? Worauf habe ich Lust? Was macht mir Spaß? Was ich auf jeden Fall gerne mache, ist schreiben. Ich war ja in diesem Jahr die ganze Zeit an meinem zweiten Buch dran, was eigentlich im Herbst veröffentlicht werden sollte. Aber das kommt erst später, dafür gibt’s ja jetzt diesen Blog hier erstmal.
Hier geht es zum Jahresrückblick der Monate Oktober, November und Dezember im Jahre 2020.