Und so durfte ich der Verkäuferin also erstmal die Fragen nach der BH-Größe und so beantworten. Also eigentlich easy, wenn ich denn nur wüsste, das die Größe so die richtige ist. Ich meinte, das ich wohl so 85 hätte, aber so ganz sicher wäre ich mir da jetzt nicht. Wenigstens bei der Körbchengröße wusste ich diese – aber auch nur, weil mir vor ein paar Monaten ein Arzt diese im Rahmen eines Beratungsgespräches zur Brustvergrößerung verraten hatte. Sonst hätte ich auch wieder nur vermutet. Zugegeben, irgendwie war mir das so herum lieber als wenn Sie mit dem Maßband Hand angelegt hätte. Denn von sowas aus anderen Läden hatte ich ja auch schon gehört. Nach einigen Minuten hatte ich dann 3 BH’s in die Hand gedrückt bekommen, die ich mit in die Umkleide nehmen und anprobieren sollte. Es gab drei Umkleiden, ich habe irgendwie zielstrebig die mittlere ausgewählt.
Erstmal Jacke aus, danach das Oberteil aus. Einen BH hatte ich gar nicht erst angezogen. Wozu auch. Wäre mit dem an- und ausziehen eh viel zu lästig gewesen. Also schnappte ich mir den ersten BH, machte die Haken zu und versuchte dann die Träger über die Schulter zu ziehen. Es blieb erstmal beim Versuch, denn die Träger waren auf ganz kurz eingestellt. So für Püppchen-Models halt. Aber nicht für mich. Also versuchte ich, die Träger zu verlängern. Da ich aber keinen Bock hatte, den BH wieder dafür auszuziehen, ging es nicht ganz so einfach.
Während ich also bei dem Versuch der BH-Träger-Verlängerung war, kam die Verkäuferin, öffnete ohne größere Vorwarnung den Vorhang und fragte, wie denn der erste BH so sitzt.
Äh. Wie jetzt? Was jetzt? Ich war ziemlich perplex, irritiert und hatte mich auch ein ganz klein wenig erschrocken. Mal im ernst, Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, das die Verkäuferin da so ohne Ankündigung in die Umkleide kommt. Immerhin hätte ich in dem Moment vielleicht auch „ohne oben“ da stehen können oder so. Und einer der BHs war auch so ein Teil, wo man viel durchsieht – halt sehr durchsichtig. Ich kannte das so nicht.
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Was habe ich in der Vergangenheit an Unterwäsche gekauft? Für Kerle gibt es ja eigentlich nur Unterhosen (oder Boxershorts) und selbst in den Herrengeschäften kam nie ein Verkäufer in die Umkleide und fragte, ob der kleine Kollege in den Shorts gut liegt und so. Da war man(n) immer auf sich alleine gestellt.
Caro meinte zu mir zwar später, das Sie mir das angemerkt hatte, das mich das Verhalten irritierte. Aber ich hatte mich trotzdem schnell wieder gefangen und mich sozusagen den neuen Gegebenheiten angepasst. Scheint ja so unter Frauen normal zu sein und auch Caro, Annika und meine Freundin schienen darüber nicht ansatzweise irritiert gewesen zu sein. Okay, dann bin ich es halt auch nicht. Nicht mehr.
Es stand zwar auch Annika und Caro vor den Umkleiden (wobei Caro auch selbst immer mal was anprobierte), aber eigentlich war es mir dann irgendwie auch egal, wer meine Möpse sieht. Caro und Annika hatten meine schon gesehen – war also nix neues für die beiden. Und die hatten außerdem selbst welche. Und meine Freundin kannte meine Dinge natürlich auch. War also nur die Verkäuferin, die Sie noch nicht gesehen hatte (nun ja, wann und woher auch). Die Verkäuferin sollte mich ja beraten. Letztlich war das auch für Sie etwas, was Sie tagtäglich sieht. Jede Menge Möpse. Und BH’s. Insofern war ich dann tatsächlich recht schnell wieder relaxed und am Ende kaufte ich dann 2 BHs. Es war sogar aktuell noch eine Rabattaktion mit 20% an dem Tag, was natürlich auch ganz praktisch war. Gegen einen Rabatt wehrt man sich ja nicht.
Eigentlich wollte ich einen weißen und einen schwarzen BH kaufen. Schluss endlich wurde es ein weißer (aber sehr schöner, wie ich finde) und ein hautfarbener, der auch sehr gut sitzt. Und letzteres war auch das Ziel der Aktion.
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